Die Musik beim Einzug der Braut

Es ist wie immer in der Freien Trauung – auch die Musik beim Brauteinzug läßt uns unendlich viele Möglichkeiten… Möglichkeiten, die wir bei einer standesamtlichen oder gar kirchlichen Trauung nicht haben. Das lässt uns die Freiheit, nichts dem Zufall oder irgendwelchen starren Regeln überlassen zu müssen.

Andererseits kann uns das auch ganz schön unter Druck setzen, alles richtig zu machen… und mit wir und uns meine ich natürlich wieder mal in erster Linie die Brautpaare (und mich – in dem Fall bei den Brautpaaren, die ich unterstützen darf).

Wichtig bei der Musikauswahl sind vor allem drei Dinge!

  1. Die Auswahl der Musik selbst

Natürlich können wir zum Einzug der Braut ganz konventionelle Musikstücke wählen – und dazu zähle ich durchaus natürlich auch ganz moderne Musik…    Halleluja z.B.  oder All of Me natürlich…  oder A Thousand Years… alle drei habe ich gefühlt schon tausend mal gehört… Aber hey, wenn das die Musik ist, die unser Brautpaar repräsentiert, wenn das Musik ist, die das Brautpaar sowieso gerne hört, dann passt das ja und ich habe nichts gesagt und werde für immer schweigen.

Wenn das Brautpaar aber auf Heavy Metal steht, dann finde ich, dass es auch durchaus eine Überlegung Wert ist mal bei den üblichen Verdächtigen im CD-Regal zu stöbern, ob sich da nicht etwas geeignetes für den Einzug der Braut findet.  Das Strahlen in den Augen – sowohl der Braut – als auch des Bräutigams, wenn SIE zu einem Lied den Weg zum Trautisch schreitet, das den beiden als Paar ganz viel bedeutet – jedes Mal unbezahlbar für mich. Und ganz nebenbei bekommen Oma und Tante Trude auch mit, dass Metallica sogar romantisch sein kann!

  1. Die Geschwindigkeit muss stimmen

Bei aller Freude über die endlose Freiheit der Musikauswahl, sollten wir allerdings darauf achten, dass die Braut in ihren – vielleicht ungewohnt hohen Absätzen – auch zu ihrem Liebsten schreiten kann. Und oft sind die Väter und Großväter, an deren Arm die Braut zum Trautisch geführt wird, nicht unbedingt immer gut zu Fuß… Behaltet das fröhliche Lied im Kopf – das passt zum gemeinsamen Auszug mit dem frisch Angetrauten!  Beim Einzug aber… da soll schließlich kein Auge trocken bleiben, da soll es ja etwas gemessener zugehen.

Um bei Metallica zu bleiben: Nothing Else Matters wäre zum Beispiel eine gute Wahl… oder jede andere Ballade. Da bleibt genug Zeit, um gemessenen Schrittes dem Herzensliebsten entgegen zu schreiten… und genug Zeit, den Auftritt so richtig zu genießen… und da wären wir auch schon bei Punkt 3 angelangt, nämlich:

  1. Genießt den großen Moment!

Immer wieder habe ich im Laufe meiner Zeit als Trau-Rednerin gesehen, dass viele Bräute und vor allem die Väter, so sehr darauf bedacht waren, diesen ungewohnten Augenblick in dem alle Augen auf sie gerichtet waren, hinter sich zu bringen, dass sie kaum Zeit hatten, den großen Moment zu genießen.

Vergesst nicht, dieser Lauf, vielleicht auf einem roten Teppich, oder über ein Bett aus Blüten, den hat sich die Braut oft so lange ausgemalt, das ist der erste – und größte Auftritt der Braut in ihrer ganzen Pracht, der erste Blick auf das Kleid… jetzt, genau in diesem Augenblick beginnt der große Tag!

Deshalb sollte dieser zauberhafte Moment des Einzugs der Braut aus vollem Herzen ausgekostet werden.

Wenn die Musik also beim Einzug  stimmt, wenn der liebste Mensch der Welt schon bereit steht und die Braut anlächelt, und wenn neben der Braut der weltbeste Vater von allen läuft, wenn die Herzensmenschen die Braut mit fröhlichen Gesichtern willkommen heißen…  dann ist das einer der allertollsten Momente der Trauung überhaupt! Lasst Euch tragen von diesem Gefühl – und schreitet genussvoll und langsam zum Liebsten und mit offenem Herzen in die Ehe!

Das jedenfalls wünsche ich von ganzem Herzen allen Bräuten dieser Welt!

P.S. ja richtig, dies ist ein Brautauszug – wenn Ihr Bilder von einem schönen Einzug habt, die ich auch hier benutzen darf, freue ich mich sehr darüber!

 

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